Aktuelles

Donnerstag - 24.11.2022

Mitarbeiter der Station haben zwei neue Veröffentlichungen geschrieben

Gleich zweimal ist unsere Station im 59. Vereinsbericht des Naturwissenschaftlichen Vereins in Bielefeld und Umgegend vertreten:

Nach zum Teil sehr langer Vorbereitung haben wir zwei umfangreiche Untersuchungen aus unserer Arbeit fertig ausgewertet, zusammengestellt und druckfertig gemacht. Als erstes hat Anna Brennemann eine sehr lange Reihe botanisch basierter Kontrollen zur Effizienz von Vertragsnaturschutz (seit 1994) im NSG Füllenbruch bei Herford ausgewertet. Diese Langzeit-Feld-Aufnahmen zum Erfolg der extensiven Nutzung durch Landwirte mit Zielsetzung mehr Naturschutz hatte unsere ehemalige Kollegin, Frau Dr. Letschert, begonnen (und uns auch bei der Auswertung geholfen). Ein Zitat aus dem Fazit:

„Abschließend lasst sich sagen, dass die Feuchtwiesen im Vertragsnaturschutz gehalten werden müssen, um Artenreichtum zu schützen und zu entwickeln. Nur eine regelmäßige Mahd, wenn möglich zweischürig, fordert Wiesenkräuter und macht das Grünland auch für Insekten und andere Tierarten zu einem wertvollen Lebensraum.“

Bemerkenswert ist auch, dass leider immer wieder auch langjährig unter Vertragsnaturschutz stehende Flächen nach einer sehr positiven Entwicklung vom Landwirt gekündigt werden (können und werden). Damit wird meist die Extensivierung umgedreht und die Fläche verliert – womöglich für viele Jahrzehnte – ihre Wertigkeit.

Brennemann, Anna (2022): Vertragsnaturschutz – Auswertung der Effizienzkontrolle auf Feuchtgrünland im Naturschutzgebiet Füllenbruch – Kreis Herford. In: Berichte Naturwiss. Verein für Bielefeld und Umgegend 59, S. 88 – 97.

PDF (Brennemann) Vertragsnaturschutz – Auswertung der Effizienzkontrolle auf Feuchtgrünland im Naturschutzgebiet Füllenbruch

Zehn Jahre (2012 – 2021) hat die Station im Auftrag des Kreises und mit finanzieller Unterstützung des Landes NRW im ganzen Kreis im Wald typische Vogelarten (Greifvögel und Spechte) und besondere Biotopbäume erfasst, um den Naturschutz in den Wäldern besser planen und umsetzen zu können. Die wesentlichen Ergebnisse: Insgesamt wurden 5.199 Biotopbaume erfasst und digital eingemessen (1.184 Horstbäume, 1.060 auf Höhlenbäume, 1.474 auf Altbäume und 913 auf Totholzbaume sowie weitere Biotopbäume). Dazu kamen Angaben zu 3.167 Vogelindividuen. Mit diesen Angaben wurden auch besonders wertvolle Altholzbereiche identifiziert, die im neuen Landschaftsplan für den Kreis Herford entsprechend als Naturschutzgebiete (bzw. Teile davon) neu ausgewiesen werden sollen.

Der neu Beitrag mit den Ergebnissen der zehnjährigen Untersuchung wurde von der Stiftung für die Natur Ravensberg finanziert und beleuchtet auch die Schwierigkeiten, die ganz konkret beim Schutz besonders wertvoller Bäume ganz praktisch auftreten können. Diese Auswertung war eine Teamarbeit von Klaus Nottmeyer und unserer Werkstudentin Carmen Röhr, derzeit Masterstudentin in Hildesheim.

Nottmeyer, Klaus & Carmen Röhr (2022): Erfassung planungsrelevanter Wald-Vogelarten und ausgewählter Biotopbäume im Kreis Herford. Ergebnisse einer zehnjährigen Untersuchung des gesamten Waldes (46 km²) im Kreis Herford mit Schlussfolgerungen für mögliche Schutzmaßnahmen. Berichte Naturwiss. Verein für Bielefeld und Umgegend 59, S. 98 – 121.

PDF (Nottmeyer, Röhr) Erfassung planungsrelevanter Wald-Vogelarten und ausgewählter Biotopbäume

Beide Artikel lassen sich kostenlos zusammen mit dem gesamten Berichtsheft auf der Website des Naturwissenschaftlichen Vereins herunterladen: 59. Vereinsbericht