Veröffentlichungen

Streuobstwiesen im Kreis Herford – Ergebnisse einer kreisweiten Erfassung 2018

Autor/in: Liam Dederke, Höxter ; Liane Lücking, Höxter; Klaus Nottmeyer, Kirchlengern (Mit 13 Abbildungen und 2 Tabellen)

Erschienen:
Im 2019 veröffentlichten Berichtsband des Naturwissenschaftlichen Vereins für Bielefeld und Umgegend e.V. (56. Bericht über das Jahr 2018)

Bezug des 56. Berichts über:
Naturwissenschaftlicher Verein für Bielefeld und Umgegend e.V.
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Tel.: 0521/172434
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Das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen (LANUV) hat viele Biologische Stationen in NRW beauftragt, bis Ende 2018 die Erfassung der Streuobstwiesen ihres jeweiligen Betreuungsgebietes zu organisieren. Dazu wurde vom Landesamt eine Kulisse mit „Verdachtsflächen“ vorgegeben, die durch eine Auswertung von Luftbildern und Laserscandaten ermittelt und den Stationen zur Verfügung gestellt wurden.

Die Biologische Station Ravensberg verfügt im Kreis Herford über eine weitaus umfangreichere Grundlage für die Erfassung. Viele Streuobstwiesen waren entweder bereits durch andere Erfassungen bekannt, wie z. B. durch das eigene Kataster der Station, oder sie wurden im Rahmen der Verifizierung neu gefunden.

Die Auswertung sowie einen Großteil der Erfassung übernahmen die beiden erstgenannten Autoren – zwei Studierende der Hochschule Ostwestfalen-Lippe aus dem Studiengang Landschaftsarchitektur, die in der zweiten Jahreshälfte 2018 ihr Praxissemester in der Biologischen Station Ravensberg absolvierten. Die umfangreiche Erfassung soll als Arbeitsgrundlage für ein geplantes Projekt der Biologischen Station dienen, welches den Erhalt und die Förderung von Streuobstbeständen im Kreis Herford zum Ziel hat.

Dieser Bericht über die Streuobstwiesen im Kreis Herford befasst sich mit der Häufigkeit der kreisweiten Bestände insgesamt, ihrer Verteilung, ihres Pflegezustandes und ihres Durchschnittsalters. In einem weiteren Schritt werden alle Streuobstwiesen ermittelt, die nach § 42 LNatschG als schützenswerte Biotope eingeschätzt werden können.

Bei der Kartierung wurden sehr gute und flächendeckende Ergebnisse für den Kreis Herford erzielt: Es wurden insgesamt 818 Flächen angefahren, auf denen sich nach den vorliegenden Daten Obstwiesen befinden könnten. Auf 102 Flächen befanden sich keine Obstbäume, 14 Flächen waren Obstalleen oder Obstbaumreihen und 6 Flächen durften nicht betreten werden, weil der Eigentümer mit der Kartierung nicht einverstanden bzw. nicht zu erreichen war. Damit konnten 696 Obstwiesenbestände erfasst werden, von denen allerdings 406 Flächen nach Definition des LANUV zu klein waren (< 1.500 m² oder < 9 Bäume). Von den 290 Flächen, die dem Biotoptyp NKH0 zugerechnet werden können, waren 149 Bestände mindestens 2.500 m² groß. Die Kriterien des § 42 LNatschG erfüllten nur 45 Wiesen, also nur 6 % des gesamten kartierten Bestands. Es wurden insgesamt 12.526 Bäume erfasst, davon 12.026 Obstbäume und 500 Walnussbäume. Die beiden Hauptkartierer haben in etwa 2,5 Monaten zu zweit einen großen Teil der Flächen kontrolliert und die erhobenen Daten ausgewertet. Dazu haben beide ca. 2.500 km mit einem Dienst-PKW der Biologischen Station zurückgelegt. Der Aufwand der Mitarbeiter der Biologischen Station und der weiteren sechs Katiererinnen kann in etwa auf den gleichen Zeitraum geschätzt werden. Insgesamt kamen so ca. 7 Monate einer ganzen Arbeitsstelle zusammen.